Innovation & IP Asset Consulting
Konvergenz für divergente Trends

Digitalisierung weiter auf dem Vormarsch

Schwäbisch Hall, Januar 2015: beim diesjährigen Gipfeltreffen der Weltmarktführer kritisierte Telekom-Chef Timotheus Höttges scharf die Verschlafenheit des deutschen und auch europäischen Mittelstandes in seinem Vortrag “Die Digitale Revolution – Chance für Europa. Über Industrie 4.0 und Cyber Security”. Nachdrücklich appelliert er an die Unternehmer für eine bessere Vernetzung von Herstellern und Anbietern und zentralere Steuerungsprozesse in der Produktion sowie für die Verwirklichung von Los 1-Fertigung zu Massenmarktkosten und das Angebot von Daten in Echtzeit für mögliche Interessenten. Da die digitale Revolution nicht nur einen hohen Kundennutzen hat sondern auch unzählige Vorteile für die Produktion, wäre es fatal, wenn diese Chance an Deutschland vorübergeht. Dabei könnte Datenschutz und die Entwicklung von Innovationen auf offenen Plattformen hierzulande zum Standortvorteil werden, wenn dafür die richtigen Standards gesetzt würden. Es erklärt sich also von selbst, dass der Ausbau von Cybersicherheit und der Telekommunikationsinfrastruktur vorangetrieben werden muss. Dieser Hinweis geschieht natürlich auch in eigenem Interesse, weil auch die Deutsche Telekom Gefahr läuft den Anschluss zu verlieren. Zum einen aufgrund ihrer fehlenden eigenen Innovationskraft aber auch weil nun Google mit seiner Großankündigung vom Internet per Satellit den Mobilfunkunternehmen und Kabelanbietern Konkurrenz macht. 

Vor allem der Handel ist von diesem Wandel besonders stark betroffen. Fast jeden elften Euro geben Verbraucher im Internet aus – Tendenz steigend. Es geht weniger darum, dass nun jeder Händler einen eigenen Onlineshop aufbaut. Viel schwieriger ist es, den stationären Handel mit dem Online-Handel zu verbinden und sich den Bedürfnissen eines Kunden dabei optimal anzupassen. Viele Kunden bevorzugen es beispielsweise online nachzusehen, ob die gewünschte Ware im Laden vorrätig ist oder wollen im Netz bestellen und sie dann selbst abholen anstatt die Lieferzeit abzuwarten. Auch dafür braucht es natürlich die Daten der Käufer. Die Parfümerie-Kette Douglas nutzt deshalb die App Shopkick. Die Teilnehmer sammeln damit Punkte schon durch das Betreten des Geschäfts und kann sie in Form eines Gutscheins einlösen. Douglas weiß dafür ganz genau, wie lange sich der Kunde im Geschäft aufhält und belohnt ihn sozusagen für diese Auskunft. Ob sich alle Nutzer darüber im Klaren sind, dass sie für die Freigabe ihrer persönlichen Daten belohnt werden, bleibt fraglich.

Stellbrink IP sieht hier noch großen Aufklärungsbedarf bei einzelnen Technologien und deren Digitalisierung. Der eigene Standpunkt muss deshalb transparent gemacht und erklärt werden. Eine sinnvolle Patentstrategie kann die Basis für die nächste Welle der digitalen Revolution geben.