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Laserspezialist LPKF kämpft in China um ein Schlüssel-Patent

Das Tec-Dax Unternehmen LPKF Laser & Electronics AG kämpft um sein Patent vor dem Obersten chinesischen Volksgericht, das in den kommenden Wochen auf Antrag des niedersächsischen Laserspezialisten über die Wiederaufnahme eines Patentverfahrens entscheiden muss. 2013 wurde in China das Patent des Produktionsverfahrens von sehr kleinen Antennen in Mobilfunkgeräten für ungültig erklärt. Dabei bilden Laser in einen mit mikrofeinen Metallkügelchen gefüllten Spezialkunststoff Vertiefungen aus, die mit einer leitfähigen Metalllösung gefüllt werden. Bei Smartphones werden mehrere Mini-Antennen eingelassen, um die gesamte Bandbreite an Frequenzen wie NFC oder Bluetooth erfassen zu können. Jedoch setzten nicht nur Produzenten wie Apple und Samsung auf die bewährte Technologie. Auch in der Medizintechnik, Autoelektronik oder der Ausstattung von LED-Leuchten bewährt sich die Miniaturisierung beständig. 

In allen wichtigen Märkten sichern Patente diese Technologie, bis 2013 auch in China. Dort setzten sich aber Privatleute mit ihren Anfechtungsklagen in einem ersten Prozess durch worauf die Behörden das Patent für ungültig erklärten. Experten gehen davon aus, dass hinter der privaten Klage ein chinesischer Technologiekonzern steht, da gleichzeitig erste Nachahmerprodukte auftauchten.

Der erfahrene Technologiekonzern und sein Chef Ingo Bretthauer kämpfen aber auch an anderer Front. Erst Mitte Juli urteilte das Landgericht Mannheim, dass der frühere US-Handyhersteller Motorola gefälschte Bauteile in seinen Produkten verwenden und somit schuldig sei. Motorola wurde Anfang des Jahres nach China verkauft. Ob gegen dieses Urteil Berufung eingelegt wird, ist derzeit noch offen, allerdings wahrscheinlich.