Tesla mischt Markt für Speicherbatterien auf
Hawthorne, Mai 2015: in der Nacht zum ersten Mai präsentierte Tesla-Chef Elon Musk die neue Lithium-Ionen-Batterie ‚Powerwall‘, die mit Solarzellen erzeugten Strom speichern kann. Zu einem Preis von 3.000 bis 3.500 US-Dollar lässt sie sich bequem an Hauswände anbringen. Mit dem Lithium-Ionen-Energiespeicher will Musk aber nicht nur den Heimbedarf bedienen, sondern ebenso das Tesla Model S und sogar das Weltall. Musks Produktionsstätte in Nevada wird dafür bereits gebaut und soll bald schon so viele Batterien produzieren wie alle anderen Firmen auf der ganzen Welt zusammen, also um die 500.000 Stück jährlich. Sollte diese Vision gelingen, wird sich der Preis für ein Tesla-Fahrzeug erheblich senken, da die Batterie mit 30.000 US-Dollar bisher der größte Kostenfaktor ist. Da der Markt für die Autos aber bisher noch klein ist, muss Musk mit der Giga-Factory aufs Ganze gehen, indem er davon ausgeht, dass mit günstigeren Preisen die Nachfrage steigen wird.
Der Markt der Lithium-Ionen-Batterien wächst rasant. Bis 2020 soll er im Vergleich zu diesem Jahr von 30 auf 70 Milliarden US-Dollar wachsen. Davon werden das Speichergeschäft rund 40 Prozent und der Automobilbereich rund 30 Prozent ausmachen. Genau in diese beiden Bereiche dringt der südafrikanische Unternehmer jetzt vor. Der Verkauf der ‚Powerwalls‘ soll in ungefähr vier Monaten in den USA und ab Ende des Jahres auch hierzulande beginnen. Deutsche Hersteller spielen kaum noch eine Rolle, da neben Tesla vor allem asiatische Hersteller diesen Bereich dominieren.
Stellbrink IP beobachtet vor allem die Entwicklung der Speicherungstechnik mit großem Interesse und appelliert an die europäischen Hersteller den Vorsprung der Konkurrenz in dieser Schlüsseltechnologie nicht zu unterschätzen. Es bleibt fraglich, ob die europäische Industrie in dieser Sparte überhaupt noch aufholen kann. Sie steht also unter großem Druck Strategien zu entwickeln, um auf zukünftige Entwicklungen reagieren zu können.