Toyota will früher als geplant mit Brennstoffzellen-Technik in Serie gehen
Tokio, Juli 2014: Der Automobilhersteller Toyota will bereits im kommenden Frühjahr sein Brennstoffzellen-Auto verkaufen und dann im Sommer nach USA und Europa exportieren. Der Einstiegspreis liegt günstiger als erwartet bei ungefähr 60.000 €. Mit umfangreichen Subventionen und Steuererleichterungen will die japanische Regierung dafür sorgen, dass die Marktanteile frühzeitig gesichert werden und ihre Autoindustrie dauerhaft wettbewerbsfähig wird. Damit einhergehend sollen die im Moment noch hohen Produktionskosten bis 2025 deutlich gesenkt und die Infrastruktur präzisiert werden.
Auch wenn Asien nun als erster den Wasserstoff auf den Markt bringt, heißt das nicht, dass die Konkurrenz schläft. Vor allem Daimler ist mit der technischen Entwicklung ganz vorne unter den deutschen Herstellern und will schon 2017 Mercedes-Modelle in den Markt einführen. Dabei arbeiten die Stuttgarter zusammen mit Nissan-Renault und Ford. Gemeinsam haben deren Entwickler inzwischen mehr als 10 Millionen Testkilometer zurückgelegt. Auch BMW will spätestens 2020 mit einem Brennstoffzellen-Auto in Serie gehen. VW hingegen zeigt sich skeptisch aufgrund der hohen Herstellerkosten.
Vor allem für den Tankstellenausbau braucht es die Zusammenarbeit unterschiedlicher Anbieter, um ein enges Netz an Zapfsäulen umsetzen zu können. Insofern kommt Toyotas früher Vorstoß nicht ungelegen, um dieses Netz mit Vorlauf ausbauen zu können. Der Herausforderung will sich Daimler mit Partnern wie Shell und Linde stellen. Eine ähnliche Problematik besteht aber auch bei Batterie-gespeisten Automobilen, für die ebenso Ladesäulen in großer Zahl installiert werden müssten. Stellbrink IP berichtete davon bereits am 10. Juni in Zusammenhang mit den Steckern des Familienunternehmens Mennekes für Elektroautos und am 13. Juni, als der Elektroauto-Hersteller Tesla seine Patente freigab.
Die Sicherheit im Zusammenhang mit dem hochentzündlichen Wasserstoff erscheint wenig bedenklich laut DEKRA, die nach einer Testreihe zu dem Entschluss kam, dass Brennstoffzellen-Autos nicht gefährlicher seien als Benzinautos.